Männliche Medikation … leider nicht für Frauen gemacht

Der weibliche und männliche Organismus unterscheiden sich in vielen Bereichen voneinander wie zum Beispiel beim Stoffwechsel, ihrer Genetik, im Hormonhaushalt,…
Außerdem werden Frauen anders krank als Männer.

Leider wurde dies bei der Medikamente Herstellung nicht berücksichtigt. Am Mann erforschte und entwickelte Medikamente wurden ohne viel nachzudenken auch Frauen verabreicht. Das bedeutet, dass sowohl die Wirkstoffe als auch die Höhe der Dosis immer am Mann ausgerichtet wurden obwohl Frauen alleine aufgrund ihres Gewichts eine andere Medikation bräuchten.

Erst Ende der 80er Jahre wurden Ärztinnen, wie die Gendermedizin-Pionierin und amerikanische Herzspezialistin Marianne J. Legato darauf aufmerksam, dass Frauen oft andere Symptome bei einem Herzinfarkt zeigen als Männer und falsch diagnostiziert werden.

„Valium“, ein gängiges Beruhigungsmittel wurde zum Beispiel hauptsächlich an männlichen Probanden getestet, obwohl daraufhin vor allem Frauen davon Gebrauch machten.

Ein anderes Beispiel ist das Schlafmittel „Contergan“, welches in Deutschland Ende der 1950er Jahre rezeptfrei erhältlich war und gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen sollte. Das Medikament verursachte leider schwere Schädigungen der Föten und in der Folge zu Behinderungen bei den Kindern.

Tatsache ist, dass viele Medikamente ihre Nebenwirkungen bei Frauen erst zeigen, wenn sie bereits im Handel sind, da es davor zu wenig Studien bzw. Erfahrungen mit Frauen gibt.

Seit 2001 fordert die EU, dass in medizinischen Studien die unterschiedliche Wirkung auf Frauen und Männer beobachtet wird, mit dem traurigen Ergebnis, dass nur 15 – 20 Prozent der getesteten Personen weiblich sind.

Bei Frauen kommt hinzu, dass der aktuelle Hormonstatus der Frauen zusätzlich die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen kann. Von einem seit kurzem menstruierenden Mädchen werden Medikamente zum Beispiel anders angenommen als von einer Frau in der Menopause, da sich der Hormonspiegel zwischen den Altersgruppen gravierend unterscheidet.

Daher wäre es wichtig, dass Medikamente bevor sie in den Handel kommen, an einer repräsentativen Studie von Frauen aller Altersgruppen getestet werden um eine Überdosierung und Nebenwirkungen verringern bzw. ausschließen zu können.

Männer sind nicht der Standard und mit Frauen nicht vergleichbar!

Quelle: Geo Wissen „Gesundheit“, Heft Nr. 18, Artikel „Gendermedizin – warum Frauen oft andere Therapien brauchen“

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